Ein paar Worte zu Topinambur

Topinambur. Dieses neue Trendgemüse erfahren wir als echte Acker-Pest. Ab sofort gibt es sogar im Regelwerk schriftlich ein absolutes Topinamburverbot. Vor einigen Jahren hatte wohl ein ahnungsloser Erntezeitler auf dem Schäferhof die fabelhafte Idee, Topinambur auf sein Wunschbeet zu pflanzen und diese Pflanze hat sich im wahrsten Sinne des Wortes großartig vermehrt. Vor allem da noch so kleine, nicht abgeerntete Wurzelknollen beim Pflügen weitflächig verteilt wurden. Die Stauden sind riesig und erinnern mit ihren Blüten und Stängeln an sehr große und starke Sonnenblumen. Sie verdrängen im Frühjahr, wenn sie neu auskeimen, alles. Feine Salatkeimlinge oder zartes Möhrengrün haben keine Chance. Und so müssen wir im Herbst, Winter und Frühjahr, wenn es weder zu nass noch zu frostig ist, sehr tief graben, um die zahlreichen Nester auszugraben. Wer Wut abbauen möchte, ist bei dieser Tätigkeit gut aufgehoben. Es ist eine Arbeit, die Ausdauer, Geduld und Sorgfalt erfordert. Aber wie beim Holzhacken gibt es ein sichtbares Erfolgserlebnis in Form von Körben, die randvoll mit Topinambur gefüllt sind. Jetzt wissen wir, warum Topinambur von klugen Gärtnern ausschliesslich im Kübel gezogen wird oder im Hühnerauslauf fröhlich und sinnvoll wuchern darf, weil er anspruchslos und ausdauernd ist und Schatten spendet.

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